U16 holt Platz 7 beim Europapokal
Rossemaison Lange fieberte man in der kleinen Tuniberg-Gemeinde dem Jahreshighlight entgegen. Am vergangenen Wochenende war es soweit, unterstützt von über 70 lautstarken Fans reiste die Merdinger U16 ins schweizerische Rossemaison, unweit von Delemont im Kanton Jura. Dem Merdinger Nachwuchs wurde die Ehre zuteil, das Eröffnungsspiel nach der Eröffnungszeremonie gegen den Gastgebenden Top-Turnierfavorit SHC Rossemaison am Freitagabend zu bestreiten. Der Stützpunkt Rossemaison ist in etwa der FC Bayern des schweizerischen Inline-Skaterhockeys. Und man merkte dem Merdinger Nachwuchs schnell an, dass dieses Turnier etwas Neues gewesen ist. Vor über 400 lärmenden Zuschauer im vollgepackten Biwi-Forum wurden sie überrannt und hatten so ihre Probleme, sich mit dem Untergrund vertraut zu machen. Rossemaison, mit dem Untergrund bestens vertraut, machte sich den Vorteil zu Nutze, und für Merdingen gab es zu Turnierbeginn gleich eine mächtig kalte Dusche. Am Ende stand ein 0:8 aus Merdinger Sicht, bedröppelt verließen die Jungs die Spielfläche.
In der Unterkunft in Seeleute, knapp 20 Minuten von Rossemaison entfernt, beschwor man sich nach einem gemeinsamen Abendessen darauf, dass es am Samstag besser laufen sollte. Schon am frühen Samstagmorgen ging es gegen den ICH La Broye, das Städtchen Payerne liegt nicht unweit des Neuchâteler Sees im Kanton Waadt. Und die ersten Minuten ließen nichts Gutes verheißen. Der Schweizer Vizemeister machte da weiter, wo Rossemaison tags zuvor aufgehört hat. Merdingen deutlich bemühter, aber noch immer auf der Suche nach dem richtigen Handling. So spielten sich die Schweizer einen beruhigenden Vorsprung heraus. Und wenn es nicht läuft brauchts manchmal eine Initialzündung, und Maxim Stas nahm sein Herz in die Hand und legte alles in seinen Schlagschuss, da war er endlich, der erste Merdinger Turniertreffer. Und plötzlich schien man sich gefangen zu haben, nur Sekunden später das 2:4 durch Luis Loyal, der Schweizer Vizemeister kam plötzlich ins Strudeln, Merdingen gab Vollgas. Dann fing sich Merdingen eine Zeitstrafe ein die zuvor auf der anderen Seite nicht gepfiffen wurde, was beim Merdinger Anhang für Unmut sorgte. Die Schweizer nahmen die Strafe gerne an und trafen in Überzahl zum 2:5. Der Merdinger Angriffswirbel war je gestoppt, ärgerlich. Am Ende stand ein 2:7, dass auch anders hätte laufen können. Aber das Spiel gab einen Ruck im Merdinger Team, und mit den Medway Assasins stand der britische Meister als nächstes auf dem Programm.
Dieses Spiel entwickelte sich recht schnell in eine Richtung, Merdingen drückte und kam entsprechend zu seinen Treffern, am Ende stand ein 7:0 auf der Anzeigetafel, da war endlich der erste Sieg, die Torschützen waren Maxim Stas (4), Gustav Seidl, Luis Loyal und Jan Bühler. Zum Tagesabschluss wartete nun der amtierende deutsche Pokalsieger und Vizemeister auf die Tuniberger, der IHC Atting hatte drei Nationalspieler mit an Bord, das wurde eine ganz schwere Aufgabe. Merdingen war nun aber im Turnier, es entwickelte sich ein schnelles und hochklassiges Spiel auf Augenhöhe, bei dem Atting schnell mit 2:0 in Führung ging, Merdingen jedoch auf 1:2 durch Robin Eggert verkürzen konnte und mehrfach dem Ausgleich nah war. Zur Pause lag man mit 1:3 zurück, obwohl man mehr vom Spiel hatte, nur nutzte Atting die sich bietenden Chancen gnadenlos aus. Am Ende stand ein 1:7, obwohl Merdingen zumindest auf Augenhöhe gespielt hat. Aber Atting war gnadenlos effektiv und das übers ganze Spiel verteilt. Mit der Niederlage war auch die Chance aufs Halbfinale dahin, stattdessen musste man am Sonntag in die Platzierungsrunde um die Plätze 7 – 10. So ging es am frühen Sonntagmorgen gegen den Fünftplatzierten der B Gruppe, die Tigers Stegersbach, eine kleine Marktgemeinde in der österreichischen Steiermark. Merdingen ließ den Österreichischen Meister keine Chance und gewann das Spiel mit 5:0, die Treffer auf Merdinger Seite erzielten Tom Kauffmann (2), Luis Loyal, Maxim Stas und Jan Bühler. Der Gästegoalie verhinderte eine noch höhere Niederlage mit tollen Paraden. So gab es dann im letzten Spiel um Platz 7 das Duell der Viertplatzierten ihrer jeweiligen Landesmeisterschaft, wiederum hieß das Duell Schweiz gegen Deutschland. Vor dem Spiel wurden die Nationalhymnen gespielt, bevor es dann zum abschließenden Match gegen die Geccos aus Geralfingen ging, eine kleine Gemeinde im Kanton Solothurn. Und wieder erwischte der Schweizer Vertreter den besseren Start und ging durch einen Doppelschlag mit 2:0 in Front. Merdingen wehrte sich aber und glich ebenso schnell wieder aus. Das Spiel ging Hin und Her, Geralfingen legte wieder vor, Merdingen glich aus, Samuel Wilhelm und Robin Egert trafen. Zum Ende des Spiels stand ein 4:4 auf dem Scoreboard, Maxim Stas traf noch zweimal für seine Farben, das Spiel musste in die Verlängerung. Und nach wenigen Sekunden jubelten die Merdinger Zuschauer vergebens, Kapitän Jan Bühler erzielte in seiner unnachahmlichen Art per Bauerntrick den vermeintlichen Siegtreffer. Ernüchterung bei den bereits aufs Feld gesprinteten Spieler, die Schiedsrichter gaben den Treffer nicht, da der Torhüter die Fanghand verloren hatte. Das war bitter, so ging es weiter in der Verlängerung, und der Schweizer Vertreter fing sich eine Strafzeit wegen Beinstellens ein, Niklas Henseleit war davongeeilt. Damit konnte Merdingen nun mit 3 gegen 2 spielen. Bullygewinn von Jan Bühler, Pass zu Maxim Stas, der sieht Robin Eggert im Slot alleine stehen. Sein trockener Abschluss landet im Netz. Nun gab es auch seitens der Schiedsrichter keine Einwände mehr, Merdingen siegte mit 5:4 n.V., der Jubel bei den Spielern und den mitgereisten Fans aus Merdingen war riesig. Mit diesem Platz 7 war man mehr als zufrieden im Merdinger Lager. Schmerzlich vermisst wurde die beiden Verletzten Spieler Lenny Waaßmann und Timon Schopp die beide nicht am Endturnier teilnehmen konnten, das Team aber vor Ort unterstützt haben.
Merdingen spielte mit:
Tor: Till Isele, Finn Morath Verteidigung: Robin Eggert, Kevin Brunner, Maximilian Landmann, Tom Kauffmann, Max Mangold, Samuel Wilhelm Sturm: Luis Loyal, Nikolai Ziebold, Julian Fleig, Raik du Mont, Mail Darmosz, Gustav Seidl, Maxim Stas, Niklas Henseleit, Kolja Hannen, Nick Steible und Jan Bühler.
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